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Täuschung, Philosophie: Eine Vorstellung, die von dem abweicht, was durch die Weise der Verursachung dieser Vorstellung zu erwarten gewesen wäre, wenn man die Erwartung oder Erwartbarkeit aus bisheriger Erfahrung oder die geteilten Erfahrungen und Erwartungen einer Gemeinschaft von Subjekten zugrunde legt. Siehe auch Irrtum, Kausaltheorie des Wissens, Verlässlichkeitstheorie, Wissen, Gewissheit, Objektivität, Intersubjektivität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Experimentelle Psychologie über Täuschungen - Lexikon der Argumente

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Täuschung/Methoden/Experimentelle Psychologie/Wilkinson-Ryan: Traditionell erlaubten psychologische Methoden Täuschung. Eine der kanonischen Studien darüber, wie sich Individuen zu Autoritäten verhalten (sicherlich eine Frage mit Auswirkungen auf das Recht), wurde in Stanley Milgrams Arbeit über Gehorsam aus dem Jahr 1963(1) beschrieben.
>Milgram-Experiment
, >Konformität, >Gehorsam.
Milgram brachte eine Versuchsperson in sein Labor, angeblich für eine Studie über das Gedächtnis, und wies sie an, einen anderen Teilnehmer (in Wirklichkeit einen Verbündeten, der ein Schauspieler ist und vorgibt, eine Versuchsperson zu sein) durch immer stärkere Elektroschocks zu "lehren". Milgram hat in der Tat gemessen, wie viel Spannung jede Versuchsperson bereit war, der anderen zuzufügen. In diesem Fall war die Täuschung vielschichtig. Die Studie war keine Gedächtnisstudie; die Versuchsperson, der Schocks verabreicht wurden, war ein Mitglied des Forschungsteams und keine andere Versuchsperson; und es wurden keine echten Elektroschocks verabreicht. Eine der Auswirkungen der experimentellen Ökonomik auf die psychologische Untersuchung rechtlicher Fragen war eine Abkehr von der Verwendung von Täuschung. Täuschung ist aus finanzieller und logistischer Sicht oft sehr zweckmäßig, aber sie trübt die Interpretation der Ergebnisse. Ob Milgrams Versuchspersonen sich ungeheuerlich verhalten haben oder nicht, ist eine schwierige Frage, wenn wir wissen, dass keiner von ihnen tatsächlich etwas getan hat.
Täuschung/Experiment: Praktischer gesehen,
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verhalten sich Probanden, die an einem Experiment in einem Labor teilnehmen, das Täuschung einsetzt, möglicherweise anders, als sie es tun würden, wenn sie dem Experimentator in Bezug auf die Wahrheit vertrauen könnten und sollten. Die methodologische Frage in diesem Bereich könnte man informell so formulieren: Was denken die Teilnehmer, was hier vor sich geht?
>Experimente, >Methode.

1. Milgram, Stanley (1963). Behavioral Study of Obedience. In: Journal of Abnormal and Social Psychology. 67, S. 371–378.

Wilkinson-Ryan, Tess. „Experimental Psychology and the Law“. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Experimentelle Psychologie

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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> Gegenargumente gegen Experimentelle Psychologie
> Gegenargumente zu Täuschungen

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